INFANTIN Von Oscar Wild

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 Fotos: Ursula Kaufmann

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Ausgangspunkt dieses Abends, ist die Erzählung Der Geburtstag der Infantin von Oscar Wilde.

Manuel Quero nähert sich dieser dramatischen Erzählung auf eine sehr direkte Art und Weise, in dem er die Geschichte mit Mitteln  aus alten Schwarz und Weiss Filmen nacherzählt.

Einen Schwerpunkt dieses Abends wird die soziale Kälte der Infantin spielen, der die unbekümmerte Leidenschaft des Zwerges entgegengestellt wird.

„In Zukunft lasst die, die mit mir zu spielen kommen, keine Herzen haben!“

Der Geburtstag der Infantin

Eigentlich war es der Infantin von Spanien nur gestattet, mit Kindern ihres Ranges zu spielen, was bedeutete, dass sie alleine spielen musste. Zur Feier ihres 12. Geburtstages durfte sie ausnahmsweise von ihren Freunden einladen, wen sie wollte und mit ihnen spielen.

Das unbeschwerte Treiben der Kinder im Schlosspark wurde unterbrochen, als die Aufmerksamkeit der Infantin auf eine weitere Geburtstagsattraktion fiel.

Es war ein Zelt aufgebaut worden, in dem ihr zu Ehren allerlei Gaukler, Artisten und Zauberer auftreten sollten. In einer großen Prozession zogen alle Kinder, nach Rang und Namen aufgestellt, in das Zelt ein. Der Höhepunkt aller Darbietungen war der Tanz eines Zwergs. Er humpelte und stolperte so unbeholfen auf seinen kurzen, krummen Beinen durch die Arena, dass die Kinder vor Begeisterung schrieen und nicht aufhören konnten, über dieses hässlich, kleine Ungeheuer mit seinen merkwürdigen Bewegungen zu lachen. Das Lustigste war, dass er sich selbst seiner skurrilen Erscheinung überhaupt nicht bewusst war. Er lachte und tanzte fröhlich immer weiter, bis ihm die Infantin voll kindlichen Übermuts mit großer Geste eine Rose überreichte, die in ihrem Haar steckte. Der Zwerg nahm diese Albernheit der Prinzessin ernst und konnte sein Glück über den Liebesbeweis gar nicht fassen.

Als die Geburtstagsgesellschaft im Haus verschwand, schaffte es der Zwerg ebenfalls, in den Palast zu schlüpfen. Er irrte auf der Suche nach der Infantin durch die prunkvollen Gemächer, bis er in einem Saal auf eine Person traf, die sehr klein und hässlich war. Sie schien ihm spotten zu wollen, indem sie jede seiner Bewegungen genau imitierte. Hob er die Hand, tat es das schrullige Wesen auch, trat er einen Schritt vor, kam auch der Bucklige näher. Erst als der Zwerg die Rose der Infantin hervorholte und das Scheusal auch eine Rose, seiner gleich, in der Hand hielt, dämmerte ihm die Wahrheit. Er selbst war dieses bucklige Ungeheuer, grotesk und verwachsen. Die Kinder hatten nur über seine Hässlichkeit gelacht und die Infantin über seine krummen Glieder gespottet. Er schmiss sich schluchzend zu Boden, als die Infantin samt Anhang hereinkam. Voller Begeisterung umringten die Kinder den Zwerg, der so komisch um sich schlug. Als die Infantin forderte, der Zwerg solle abermals für sie tanzen, blieb er reglos liegen. Auf ihre Frage bekam sie zur Antwort:

„Er ist gestorben, weil ihm das Herz gebrochen ist.“

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BILDER INFANTIN 

 

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